Letztens stieß ich auf einen sehr lesenswerten Artikel von Gunnar im Debatten-Magazin The European mit dem Titel „Akademische Automaten“. Unter anderen kritischen Punkten erwähnte er im Artikel die Problematik des langfristigen Erinnerns des gelernten Stoffes in Universitäten. Hier der Abschnitt:
„In den Wissenschaftsfabriken mit ihren Sprachcodes und Trainingscamps wird nicht der Regelbruch kultiviert, sondern die Stoff-Bulimie: reinschaufeln, auskotzen, vergessen.“
Die Formulierung habe ich mir jetzt genommen Gunnar 🙂 , denn es könnte nicht zutreffender sein. Genau mit der Lösung dieser und anderer kritischer Punkte (unten mehr) will das Team von miamed Medizinstudenten auf dem Weg zum Staatsexamen effizient unterstützen. Ich habe die Jungs von miamed um weitere Infos zur neuen E-Learning Software AMBOSS gebeten. Unten eine Zusammenfassung des Infopaper zur Veranschaulichung.
Das Konzept
Das Team von miamed entwickelt derzeit mit seinem Know-how aus Medizin, Didaktik und Softwareentwicklung eine innovative E-Learning-Lösung, die die Möglichkeiten einer Online-Vorbereitung für das zweite Staatsexamen der Medizin voll ausschöpft.
Das Problem
Für das medizinische Staatsexamen ist die Prüfungsvorbereitung mit Hilfe von Fragen des Multiple- Choice-Typs aus kommentierten Alt-Examina unumgänglich. Derzeit wird nur eine eingeschränkte Anzahl an Lern-Programmen zur Bearbeitung dieser Fragen angeboten. Sie sind so zwar ausreichend, nutzen aber die Möglichkeiten moderner Software und die damit verbundenen individuellen Interaktionen mit dem Benutzer nicht genügend aus. Dies birgt ein entscheidendes Problem: Derartiges Lernen ist aus neurobiologischer und lernkognitiver Sicht nicht effizient.
Die Lösung
miamed verbindet moderne Ansätze des E-Learnings mit dem speziellen Know-how der Gründer (Software und herausragendes Examensfachwissen). Diese Verbindung erlaubt es eine innovative E-Learning- Plattform zu realisieren, die die Lerneffizienz der Medizinstudierenden steigert.
Das miamed Team hat die Examensvorbereitung analysiert und folgende Probleme festgestellt:
- Der Multiple-Choice-Fragentyp ist sehr eigen und setzt eine bestimmte Herangehensweise voraus.
- Fortgeschrittene wollen zur gegebenen Antwort nur einen hochspezifischen Kommentar –vs.-Anfänger brauchen die volle Tiefe (alle Informationen zu einem Themengebiet).
- Das langfristige Erinnern des gelernten Stoffes ist ein kritischer Punkt der Examensvorbereitung.
- Der Stoffkatalog ist sehr umfangreich und es können nur mühsam Relevanzen und Schwerpunktthemen identifiziert werden.
- Die derzeit erreichbaren digitalen Lernprogramme mit der Bearbeitung der Multiple-Choice-Fragen zur Staatsexamenvorbereitung nutzen die effizienten Lernmöglichkeiten mit moderner Software und damit verbundenen individuellen Interaktionen nicht.
Aus diesen Problemen leiten sich Bedürfnisse der Studierenden ab, die mit der Umsetzung von Lerntheorien durch eine intelligente Software gelöst werden können.
- Assistiertes Lernen: hilft dem Studierenden nachzuvollziehen, welche Schritte gegangen werden müssen, um diese Art von Fragen zu beantworten. Dazu steht u.a. ein Oberarzttool (gibt Hinweise, ohne die Frage zu beantworten) zur Verfügung. Durch diese Interaktionen gelingt es, ungezieltes Raten zu unterbinden und den Lernenden zum Denken anzuregen sowie seine Wahrnehmung für entscheidende Informationen zu schulen. Abhängig vom Lernfortschritt hat jeder Studierende einen speziellen Bedarf an Wissen.
- Bedarfsorientiertes Lernen: nach Beantwortung der Frage werden in jedem Fall die richtige Antwort und ein dazugehöriger Kommentar eingeblendet. Bei falscher Beantwortung geht das Programm auf den begangenen Fehler ein. An jeder Stelle kann der Studierende selbst entscheiden, ob er tiefer in ein Thema eindringen möchte, indem er auf verlinkte Lernkarte zurückgreift. Dadurch werden Fortgeschrittene nicht durch redundantes Lesen aufgehalten. Gleichzeitig werden Anfänger über ihre Fehler aufgeklärt und können ihre Wissenslücken durch Einsteigen in die Lernkarte schließen.
- Multimodales Lernen erhöht die Lerneffizienz um ein Vielfaches. In den Lernkarten kann der Studierende nach Bedarf auf Text, Multimedia und interaktive spielerische Inhalte zurückgreifen. Hier werden beispielsweise Texte, Videos und Bilder angeboten.
- Adaptives Lernen Alle IMPP-Prüfungsfragen wurden vom miamed Team analysiert und verschiedenen Gruppen zugeordnet. Während der User kreuzt, analysiert das Programm im Hintergrund seine Stärken und Schwächen, sammelt diese und lässt sie in die Auswertung der jeweiligen Lernsitzung mit einfließen.
Bevor sie offiziell online gehen, können sich Interessenten zum Testen anmelden. Ab 01.12.2012 könnt ihr auf www.miamed.de, aber auch bei Lehmanns oder Amazon AMBOSS kaufen! Aus meiner Sicht ein vielversprechendes E-Lernprodukt Im Zuge der Zeit. Es lohnt sich für alle Medizinstudenten mal einen Blick rein zu werfen.