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#Unternehmenskultur – Lässt sich eine Kultur aktiv verändern?


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Bild: Michael P.Ammel © exploring secrets

Man liest derzeit viel über die notwendige kulturelle Veränderung im Unternehmertum.  Nur, was versteht man unter Unternehmenskultur? Wie können wir Kultur überhaupt definieren und vor allem: Lässt sich eine Unternehmenskultur aktiv verändern oder steuern? Diese Fragen haben mich in jüngster Zeit sehr beschäftigt. Es ist mir bewusst, dass ich mich mit diesem Artikel auf schwierigen Pfaden bewege. Ich möchte trotzdem hier ein paar Gedanken niederlegen, die mir dabei eingefallen sind.

Die Definition hängt stark von ihrer Durchsetzbarkeit ab

Die Definition von Kultur ist irgendwie ein Wagnis. So komplex und so facettenreich. Das grundsätzliche Problem ist dabei nicht die Kultur als zu definierendes Subjekt an sich, sondern das Definieren selbst. Viele haben schon Kultur definiert. Die vorhandenen Erklärungen zeigen, dass es von der Wahrnehmung desjenigen abhängt, der definieren will. Das bedeutet: Die Definition ist das Resultat des Bewusstseins des Erklärers zum Zeitpunkt der Definition und entwickelt sich mit der Zeit weiter. Interessant zu beobachten war es, dass die Erklärungen letztendlich den Erklärer selbst erklären. Mit anderen Worten: Man hat ihn gut kennengelernt. Das kann man beispielsweise gut bei hochkomplexen und ungewissen Themen wie bei der Definition des Universums durch Weltallforscher beobachten. Die ganze Erklärung des Universums ist eine Widerspiegelung von uns selbst. Und offenbart damit den Erklärer selbst.

So weit so gut. Ausgehend von der Tatsache, dass es keine absolute Wahrheit gibt, die sich ebenso ändert wie unsere Wahrnehmung, ist für den Erfolg einer Definition entscheidend, ob man genug Ansehen besitzt, um sie in der Gesellschaft durchzusetzen, sodass sie akzeptiert und als Standpunkt – ich sag mal Wahrheit – verbreitet benutzt wird. Dieses “ungesprochene Gesetz” kam bisher aus oberen Gesellschaftsschichten, die meist ein gutes Ansehen genossen haben. Da wir immer ein Bedürfniss nach sicheren Standpunkten haben, lassen wir uns gerne von anderen sagen, woran wir glauben sollen. Ähnlich verhält es sich mit dem Thema Kultur. Im Grunde entziehen wir uns unserer eigenen Verantwortung.

Trotz der Notwendigkeit von Regeln darf die Vielfalt nicht auf der Strecke bleiben

Kultur fühlt sich an wie eine Art Verhaltenskodex. Bei dem Begriff Kodex denken wir direkt an Regeln. Wir brauchen Regeln, das ist klar. Sie dienen der Organisation einer Gemeinschaft, die bestimmte Werte teilen und an ihnen festhalten will. Pure Regeln sind jedoch noch lange keine Kultur. Sie müssen vorher von uns “angenommen” werden – freiwilig oder nicht – und ein Standardverhalten schaffen, das sich konsekutiv wiederholt. Erfahrungsgemäß sehen wir, dass dieser Verhaltenskodex oft geduldet wird und eine zwingende Kraft besitzt. Zum einem, weil er schon da war, bevor man selbst Einfluss nehmen konnte, und zum anderen, weil man sich in einer Gemeinschaft angenommen fühlen möchte, selbst wenn einige mit den kulturellen Aspekten dieser Gemeinschaft nicht einverstanden sind. Das Ganze ähnelt einer Programmierung. Wir vergessen dabei nur, dass wir keine Roboter mit derselben Hardware sind. Wir sind Menschen, und Vielfalt ist unsere wertvollste menschliche Eigenschaft.

Was versteht man unter Unternehmenskultur? Erweiterte Gedanken.

Während meiner Auseinandersetzung mit dem Thema wurde mir klar, dass Kultur mit Werten zu tun hat, die einer angesehenen Minderheit entstammen – ob zu Recht oder nicht. Auch wenn wir frei sind zu tun, was wir wollen, besteht erheblicher Druck, diesen Werten zwingend zu folgen.  Unternehmen verfolgen in diesem Zusammenhang keine “Werte”, sondern “Interessen”. Sie müssen ertragsmaximierende Gedanken folgen. Diese sind keine wahre Werte. Da wir heute einen Großteil unseres Lebens bei der Arbeit verbringen, hat sich dieser kulturelle Aspekt des Unternehmertums auf unser Sozialleben außerhalb der beruflichen Tätigkeit übertragen. Menschen “bewerten” ihre Zeitgenossen wie Unternehmen ihre Mitarbeiter. Wer bis auf eine Spannweite aus der Reihe tanzt, wird ausgegrenzt. Die „Werte“ dienen eher der Trennung und Entfremdung.

Kultur ist “outcome”, also ein “Ergebnis”. Es hängt unabdinglich davon ab, was jeder einzelne tut. Die Unternehmenskultur ist das Endprodukt der zwischenmenschlichen Beziehungen unter den Mitarbeitern, die Regeln verfolgen, nutzen, leben und verdauen. Die Regeln sind quasi das Futter, und die Kultur ist unsere Ausscheidung auf der Beziehungsebene.

Wie lässt sich eine Unternehmenskultur verändern? 

Das ist die Meisterfrage. Ich denke, die Kultur eines Unternehmens lässt sich in der Tat verändern, unabhängig vom Druck der Unternehmensinteressen, die im Deckmantel einer Unternehmenskultur daherkommt. Zwar ist ungewiss, ob eine Veränderung zu nachhaltigem Erfolg führt, denn es hängt  von den Mitarbeiter ab. Denoch gibt es sicher mögliche und wünschenswerte Ansätze vor allem auf der zwischenmenschlichen Ebene. Ich bin der Meinung eine Unternehmenskultur lässt sich auf der zwischenmenschlichen Ebene verändern.

Was meinen Sie? Kann eine Kultur aktiv verändert werden? Hängt es von uns ab? Welche wären die geeigneten Ansätze?

Vernetzt Euch!

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#Strategie: Über das “ICH-Mensch”- Unternehmen und die alte Weisheit der Friseure


Friesuer

Zahlenmäßiges Wachstum reicht als Unternehmensziel heute nicht mehr aus. Die Führungsetagen müssen umdenken und ihren Kunden vor allem auch ein menschliches Gesicht zeigen, um sie auf Augenhöhe erreichen zu können. Überlegungen und Thesen darüber, worauf sich Unternehmen von nun an konzentrieren sollten.

Wir befinden uns mitten in einem Bewusstseinswandel

Die Menschen erwachen langsam aus einem jahrhundertealten Tiefschlaf. Dabei entwickeln sie eine neue Identität und finden im Netz schnell Gleichgesinnte, mit denen sie ihr neues Identitätsbewusstsein teilen. Und es werden immer mehr. Währenddessen denken traditionelle Unternehmen weiterhin in veralteten Mustern, deren Wirtschaftskultur so alt ist wie sie selbst.

Raus aus dem Hamsterrad der Zahlen

Je größer ein Unternehmen ist, desto mehr Zeit verbringt es mit sich selbst und umso weniger Zeit mit den Kunden und Mitarbeitern, seinem wertvollsten Kapital. Vorstandsentscheidungen beschränken sich auf die Wahrnehmung von Zahlen und die Umsetzung von Wachstumszielen, sie orientieren sich nicht an den Menschen. Sie sind lediglich Opfer des Wachstumsdenkens und Objekte von “Geschäftsgeheimnissen”. Eine vertrauensvolle Kundenbindung findet nicht statt.

Wie erreiche ich die Menschen dort, wo sie sind?

Das ist für mich momentan die Frage alle Marketingfragen: Wie erreiche ich die Menschen dort, wo sie sind? Werfen wir einmal einen Blick auf Facebook. Mein Tag beginnt mit dem Lesen der Neuigkeiten bei Facebook. Dort treffe und finde ich Unternehmen, Menschen und Gruppen, die für mich relevant sind. Dort ist meine persönliche Tageszeitung. Das bin ICH. Ich entscheide, wer oder was dazugehört, welcher Stimme ich vertraue oder nicht. Der Kern der Frage ist das “DORT”. Dabei geht es nicht um eine Ortsangabe oder ein bestimmtes Netzwerk, denn das Medium ist im Grunde egal. Es geht um die Wahrnehmungspräferenz der Menschen. Das was die Kunden SIND.

Diese auf Produkte oder Dienstleistungen aufmerksam zu machen, wird immer wirkungsloser, denn Firmen können nicht mehr alles SEIN. Wenn Unternehmen weiterhin in alten Mustern des Massengeschäftes und von den Kunden als einer Zahl denken, ist der Misserfolg aus meiner Sicht garantiert. Stattdessen müssten sie in dieses ICH-Universum eintauchen, um erfolgreich zu sein. Das Gießkannenprinzip funktioniert nicht mehr. Traditionelles Marketing ist tot.

Victor Sahate: “Der Wert einer menschlichen Information wird immer größer sein als eine leblose Markenbotschaft … Die Veränderungen in der aktuellen Kommunikation brechen viele Grundhaltungen und Businessplanungen, vor allem bei den ´Großen`…”

Erst die Haare schneiden, damit sie stärker wachsen

Die digitalisierte und vernetzte Welt kann sich Veränderungen viel schneller anpassen als große Unternehmen. Sie scheitern an ihrer Größe und sitzen auf einem Riesen-Ich-Groß-Haufen. Von dort schießen sie auf alle Seiten, um zu sehen, ob es klappt. Die Methoden sind gruselig: Leistungsschutzrecht der Verlage und die Netz-Klassen-Gesellschaft der Telekom. Um den Ansatz einer ICH-Werdung voranzutreiben, ist eine umfassende Restrukturierung erforderlich, ein Neuanfang unter dem Motto: “Erst die Haare schneiden, damit sie stärker wachsen”.

Allein die Tatsache, dass Geschäftsführer ihre Mitarbeiter nicht alle persönlich kennen, ist für mich ein Zeichen, dass etwas schief läuft. Eine Restrukturierung ist bei der aktuellen Lage vieler Unternehmen heutzutage dringend nötig. Sonst steht uns ein großer Knall bevor. Es ist wichtig, ihn zu vermeiden, denn er wird für uns alle unschön. Daran hängen viele Arbeitsplätze und damit Überlebensgrundlagen.

Kunden sollen Dich lieben. Ich sage extra lieben: Es reicht nicht mehr aus, zufrieden zu sein. Ein Unternehmen sollte sich in der Zukunft strategisch so ausrichten, dass es zu einer Erweiterung des Kunden-SEINS werden kann. Dort ist kein Platz mehr für das Massengeschäft und für hypergroße Unternehmensstrukturen, denn sie können mit der Geschwindigkeit der Veränderungen in unserer aktuellen und zukünftigen Welt nicht mithalten.

Dafür sind in erster Linie Öffnung und Transparenz im Zusammenhang mit einer Annäherung von Unternehmen und Kunden notwendig. Könnten sie sich nicht so nahe kommen, dass sie sich nicht mehr voneinander unterscheiden? Dann wird Erfolg nicht ausbleiben. In diesem Sinne sollten Unternehmen auch eine eigene Identität bilden – eine echte, nicht vorgetäuschte – und Menschen werden. Gruppen von Menschen, die sich auf Augenhöhe mit ihren Mitmenschen befinden.

Die Zeit läuft. Automatisierung und Technologie sind nichts, wenn man sie nicht richtig einsetzt

Seit einigen Jahren haben die Unternehmen diese eigentlich richtige Sicht der Dinge vernachlässigt. Unter dem Druck der aktuellen Umstände (Internet, Finanzkrise etc.) müssen sie aus ihrem Hamsterrrad der Zahlen hinaus und der Entwicklung hinterherrennen. Sie müssen nun viel schneller reagieren, als sie eigentlich müssten, wenn sie ihre Energie vorher in die richtigen Bereiche investiert hätten: in die Bildung einer eigenen unternehmerischen Identität, in die Förderung der Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen, in die Wahrnehmung der Kunden als Menschen, in die Entwicklung von Produkten, die sich an den Wahrnehmungspräferenz der Menschen orientieren, in die Beteiligung von Kunden und Mitarbeitern an Innovationsprozessen.

Also, liebe Unternehmen. In diesem Blogartikel ist das Wort “Mensch” 15 Mal vorgekommen. Also los! 🙂 – Zählt Ihr jetzt alle nach, ob es stimmt?!

Vernetzt Euch!

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Über Werkzeuge als Selbstzweck, #Vertrauen und #Kundenservice von Michael Ammel


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The Gambler Universe Accelerates
Foto: Michael P. Ammel © ‎

Beitrag von Michael Ammmel

In Zeiten des multimedialen Superhypes …

Marketinghype auf allen Kanälen oder wie eine ursprünglich sinnvolle Idee ad absurdum geführt wurde. Wie sich eine ganze Branche zu einer Art Selbstzweck entwickeln konnte und es nicht einmal merkt, finde ich sehr bemerkenswert. Das Internet und die Sozialen Medien haben diesen Prozess beschleunigt, und man gewinnt den Eindruck, dass zum Innehalten und Nachdenken schlicht die Zeit fehlt. Problembewusstsein, wirkliches Problembewusstsein hat sich ohnehin fast aufgelöst. Probleme sind dazu da, sie dem Kunden einzureden und ihn zu verunsichern, damit er in den Haken beißt.

Es begann mit dem Telefon, einem Werkzeug, das uns ermöglichte Raum und Zeit zu überwinden. Es war und ist sinnvoll, es auch in der Wirtschaft zur schnellen Kommunikation mit allen daran Beteiligten zu nutzen. Dann entwickelte sich daraus schnell das Callcenter(Un)wesen, welches dem Einsatz dieses Werkzeugs Struktur, Ordnung und Professionalität geben sollte. Aus dem Werkzeug wurde schnell eine Industrie, die Hard-/Software und komplexe Beratung verkaufte, welche die Optimierung der Prozesse in Callcentern zum Ziel hatten. Da diese wie viele Entwicklungen aus den USA kamen, entstand eine neue Sprache, die mittlerweile bei manchem die eigene Sprache nahezu völlig ersetzt hat.

Hier einige Beispiele, die mir spontan einfallen: CRM, leads, inbound calls, outbound calls, ACD, call blending, call frequence, average call time, push, pull, call reaction times, lost calls, touchpoints, screening, prospect monitoring, conversion rates, retention calls, call center management, call center processing, available time, AHT, Agent, Auto responer, Occupancy, Churn Prevention, CTI, Dialer, expected wait time …etc., etc.

Ich könnte diese Seite ohne Problem mit weiteren Begriffen und Abkürzungen füllen. Jeden Tag kommen neue hinzu. Warum ist das so? Die Erklärung ist einfach. Damit ein Experte zum Experten wird, muss er eine Sprache sprechen, die seinem Kunden nicht sofort geläufig ist. Damit erzeugt er vermeintlich Kompetenz, da er über «Spezialwissen» verfügt, obwohl er über ganz banale und den meisten sehr geläufige Vorgänge und Ereignisse redet. Fragen Sie mal einen Experten, warum er das tut? Eigentlich haben die allermeisten darauf keine plausible Antwort oder aber sie verweisen darauf, dass der Ursprung der Begriffe nun mal in den USA liegen würde. Dass sie in Unternehmen mit Menschen reden, blenden sie bewusst aus, anders ist das nicht zu erklären. Ich selbst lebe in F und einer der negativsten Begriffe überhaupt heißt «Callcenter», wobei sich hier schnell das Wort «Terror» daran anschließt. Sagt uns das was? Ist hier vielleicht etwas grundsätzlich schiefgelaufen oder waren es mal wieder nur die berühmt, berüchtigten schwarzen Schafe? Also ich sehe da eher eine Herde mit schwarzen Schafen mit ein paar weißen Tupfern darin.

Es wird sich daher nichts ändern, denn die Infragestellung eigener Konzepte ist für die Experten nicht akzeptabel. Achten Sie bitte einmal darauf: Experten, die Kauderwelsch reden, sind in der Regel lernresistent, weil sie sich selten in Frage stellen und ihr Herrschaftswissen nicht aufgeben möchten.

Nachdem das Callcenter boomte bis nahe an die Implosion, enstand mit dem Internet und den Sozialen Medien ein mächtiges neues Element im Marketingmix, eine neue Dimension. Wie Sie jetzt sicher schon vermuten, musste nun eine neue Expertenwelt her mit neuem «Herrschaftswissen» und einer immensen Lawine neuer Begriffe. Die Krönung sind nun die Sozialen Medien, die natürlich, wie kann es anders sein, in den Marketingprozess integriert werden müssen. Die Begriffswelt dürfte dabei um den Faktor 3 zugenommen haben. Ein Ende ist nicht abzusehen.

Die Beschäftigung und Kontrolle mit all diesen Werkzeugen nimmt mittlerweile sehr viel Zeit ein, bindet Ressourcen und kostet ein Vermögen. Eigentlich sind diese Werkzeug dazu da benutzt zu werden, um Vertrauen bei Menschen zu schaffen (ja die heißen immer noch so), um ihnen beim Kontakt auf einem «Touchpoint» ein Gefühl zu geben, sie seien hier willkommen und man nähme sich ihrer Wünsche und Fragen an. Die menschliche Eigenschaft «Authentizität» ist bei solchen Kontakten grundsätzlich von Vorteil. Um Vertrauen und Authentizität zu leben, braucht man allerdings eine Kultur und Werte, die verinnerlicht sein müssen. Vor dem Verinnerlichen kommt das Erkennen und nach ihm das Umsetzen.

Es ergibt keinen Sinn über noch so tolle Werkzeuge und Abläufe zu fabulieren, ohne eine Kultur zu entwickeln, in welcher Mitarbeiter aus ihrem eigenen Antrieb heraus Menschen emphatisch, vertrauensvoll und authentisch begegnen und ihnen aufrichtig behilflich sind. Auch dazu braucht es Vertrauen, aber auch Freiräume, die man zulassen muss. Hier ist im wahrsten Sinne des Wortes Führung gefragt, bei der der Begriff «Nachhaltigkeit» nicht nur eine Worthülse sein darf. Nachhaltigkeit bedeutet, was oft vergessen wird, wandlungs- und anpassungsfähig zu bleiben, aber orientiert an Werten, die über den Tag hinaus Gültigkeit besitzen; ganz einfach deshalb, weil wir alle Kommunikation und Geschäfte mit Menschen betreiben, deren Gehirne und damit ihr Denken und Fühlen sich nicht im Zeitrhythmus irgendwelcher neuen Technologien verändern. Wer diese Problematik nicht sieht, der läuft Gefahr blind zu werden. Egal auf welche Website oder Medienplattform eines großen Unternehmens Sie auch gehen, Sie finden immer die gleichen Geschichten in leicht veränderten Varianten: Wir sind die Besten, die Größten, die Schnellsten, wir sind Erfolg und wollen sofort ihr Profil, jetzt, wir wollen Sie kategorisieren, Wettbewerber können Sie sich sparen. Um den Menschen ihre eigene Unwissenheit zu demonstrieren, gibt es zudem bei etwas komplexeren Produkten oder Dienstleistungen sogenannte «white papers» zum Herunterladen, in denen dem Leser subtil mit viel Kauderwelsch suggeriert wird, wie unwissend und abhängig er eigentlich ist.

Werkzeuge sind gut und wichtig, sie sind ein Teil des Fortschritts und der Veränderung, man muss sie klug implementieren, sie helfen aber nur dann, wenn man sie aus nachhaltigen Motiven heraus zum wirklichen Nutzen der Menschen einsetzt. Wenn sie zum Selbstzweck werden, führen sie sich selbst ad absurdum.

Über den Autor:

mpa13Mein Name ist Michael P. Ammel. Ich bin Coach und Mentaltrainer. Mein Coachingansatz beruht auf einem einfachen, klaren Grundprinzip, dass da heisst: Nur im Hier und Jetzt koennen wir wahrnehmen, agieren, denken, fuehlen und handeln. Die Vergangenheit ist Geschichte und Erinnerung, wir leben nicht mehr in ihr. Die Zukunft ist offen, ihr Prinzip ist der Wandel.  Sie finden bei mir  keine esoterische Beratung, schamanischen Reisen, Engelkontakte, Astrologie, Kartenlegen, Hellsehen oder Traumdeutungen. Wohlgemerkt, dies bedeutet nicht, dass Sie und ich keine Spiritualitaet besitzen wuerden. Spiritualitaet ist eine sehr persoenliche innere Geisteshaltung, nicht mehr und nicht weniger, sie manifestiert sich ausschliesslich, wie ich es umschreibe,  als eine Art wertvoller Essenz unseres Seins und nur im Hier und JetztMehr zu Herrn Ammel…

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No way you´re crazy!


Gehirn

Ich lade Euch ein, in die Welt eines funktionierenden Systems einzutauchen. Unser Körper ist ein wahres Wunder der Natur, ein Vorbild, die Harmonie in Person. Moment mal! Person? Lass uns unseren Körper ein wenig “menschlicher” machen: Wie wäre es, wenn ein Organ den Körper übernehmen würde? Die folgende Geschichte ist frei erfunden. Ähnlichkeiten mit der heutigen Finanzwelt sind keineswegs zufällig, sondern beabsichtigt. Viel Spaß!

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Vor einiger Zeit freute sich die KGB – Karzinomische Gewebeneubildung Bewegung – über ein neues Mitglied: das Herz. Einige Jahre später erhielt das Herz aufgrund seines hervorragenden Engagements einen Ehrentitel: von Niemalssatt. Geduldig wartete es auf die Gelegenheit, die Philosophie des Ordens in die Praxis umzusetzen.

Es war endlich soweit …

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Eine Frühlingsrede des Herzens

Während des Frühlingsfestes tritt Herz von Niemalssatt vor das große Publikum und hält eine knappe, aber resonanzstarke Rede:

„Sehr geehrte Organe, Zellen, liebe Bindegewebe: Die Zeiten der Mittelmäßigkeit sind vorbei. Von nun an übernehme ich eigenmächtig den Körper und sorge dafür, dass das System erhalten bleibt. Das Wohlergehen unserer Gemeinschaft liegt tief in mir. Nur durch ein starkes großes Herz können wir gemeinsam die Stolpersteine des Körpers überwinden.“

Das Publikum jubelte. Dank der positiven Resonanz fackelte das Herz nicht lange. Es behielt 99 Prozent der vorhandenen lebenswichtigen Zutaten für sich selbst und pumpte nur 1 Prozent weiter. Das Herz wurde immer größer, fettiger, wuchtiger und verbreitete weiterhin die Annahme, dass alle nur davon profitieren können.Nur aus einem starken Herzen können starke Zellen wachsen.

Die Enteignung

Zu einem späteren Zeitpunkt erklärte das Herz alle Venen und Arterien zu seinem Besitz. Nur damit könne es für eine reibungslose Energiezufuhr sorgen. Die Organe applaudierten und stimmten begeistert zu. Zeitgleich meldete die Bulemische Group Insolvenz an. Die Korken knallten bei der KGB. Alles lief nach Plan.

Die Nachricht schlug im eigenen Haus allerdings wie eine Bombe ein. Der Aorta fiel der Kaffee aus der Hand und die Vorhöfe zuckten in sich zusammen. Der Kreislauf reagierte sofort und geriet aus dem Gleichgewicht. Nach hohem Druck folgte eine starke Hypotonie. Immer, wenn  versucht wurde, mit künstlichen Mitteln die Kontrolle über die Unterernährung zu erhalten, verstärkte sich die anämische Lage. Das Herz konnte nie genug bekommen. Der Kollaps war programmiert.

Die Lähmung der Zellen

Andere Organe und die Zellen waren gelähmt von dem berauschenden Einfluss der mittlerweile stark blockierten Signaltransduktion (1). Vernebelt realisierten sie nicht, dass sie jetzt nur einen Bruchteil der Energie bekamen, die sie früher zur Verfügung hatten. Sie vergaßen mit der Zeit  ihre Rolle im System und konnten sich nur noch auf das eigene Überleben konzentrieren. Abermillionen von ihnen kamen ums Leben. Einige erinnerten sich an die guten früheren Osmose Zeiten, in denen sie sich spontan und solidarisch austauschen konnten. Sie spürten die Auswirkung der Appetitstörung nun am eigenen Leib, aber sie waren schlicht und ergreifend verhext.

Währenddessen in den oberen Etagen der Freien Vereinigten Nervenzellen …

Hoffnungsloses Kopfschütteln. Was für ein selbstmörderischer Akt! Die Cholezystokinin im Sättigungszentrum des ventromedialen Nuclei des Hypothalamus meldet eine ernstzunehmende Appetitstörung. Ein Organ trennt sich vom System und will es übernehmen!

Aus einer blitzartigen Entscheidung der Hypothalamus werden neue synaptische Verbindungen im Gehirn erstellt und Botenstoffe umgehend in das System verteilt: 

  • Wir sind räumlich beschränkt. Dabei gibt es keinen Raum für stehts wachsende Hypertrophierten-Niemalssatt-Super-Organe.

  • Die Energie ist ebenfalls gedrosselt. Zu viel Energie ins System zu pumpen, löst nicht das Problem der Verknappung. Eine Appetitregulierung ist unumgänglich.

  • Das Herz spinnt, ist gaga. Es ist einer Mischung aus Gieriger-Unsinn und Psychopatisches-Selbstmörderisches-Kontrollgehabe verfallen. Die Zellen müssen ab sofort reagieren.

Gehirn 4.0 – Neue hoch effiziente Synapsen

Die Erstellung der neuen, hoch effizienten Synapsen haben für einen lückenlosen Informationsaustausch gesorgt. Das interne Verbindungsnetz verstärkte sich exponentiell. Von nun an wird das System durch die Zellen kontrolliert. Von Niemalssatt wird auf seine ursprüngliche Funktion zurückgesetzt. Diese beschränkt sich nun ausschließlich auf das Pumpen des Lebenselixirs. Davon ernährt sich das Herz auch selbst, aber es bekommt nur so viel davon, wie es für sein Funktionieren im System braucht. 

Vernetzt Euch!

Die Schlagzeilen des aktuellen Apotheken-Magazins – Frühlingsausgabe:

Wie kranke Organe mit Selbstheilung wieder gesund werden

Sucht: Wie Sie eine Störung in der Belohnungssystem besiegen

Finger weg! Vitamin-Brausetabletten werden vom Körper nicht effizient absorbiert

Wie blockieren Organe die Signaltransduktion?

Wie können Zellen aus der Lähmung kommen?

Mit welchen Mitteln können Sie das Gehirn unterstützen?

Achtung! So ernähren sich Organe mit Appetitstörungen

Fit und gesund: Gesundheitsratgeber für Organe

Erkennen Sie die Zeichen einer Krankheit, bevor es zu spät ist

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Marken müssen anfangen Menschen zu leiten


Mundpropaganda und Social Media: Mythen und Wahrheit from trnd on Vimeo.

„Die Aktivitäten von Konsumenten im sozialen Austausch, offline wie online, sind in den letzten Jahren ins Zentrum des Marketinginteresses gerückt. Dabei haben sich ein paar Mythen und Vorstellungen verbreitet, die vielleicht korrigiert werden sollten.“

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