…Verkaufstipps für E-Commerce Werbebanner-Liebhaber Gichtlinge (*)
Ich habe noch nie so viele Werbebanner mit Stühlen gesehen wie zuletzt. Sie stachen bei allen erdenklichen Webseiten, die ich in der Letzter Zeit besucht habe, ins Auge. Ein klassisches Beispiel für die aktuell praktizierte Werbung im Blindflug. Wird die schnell flatternden Flügel des Kolibri-Vogels von Google sowohl Anbieter als auch Kunden weiterhelfen können?
Die Ursache dieser nervenden Werbungsflut liegt daran, dass ich momentan mein Wohnzimmer ein wenig neu dekorieren möchte und im Web auf der Suche nach Esszimmerstühlen war. Was ich mir genauer ansah, kostete bis zu 500 € das Stück. Sie waren ja Design-Stühle. Aber ich brachte den hohen Preis nicht direkt mit dem wertvollen Design in Verbindung. Sondern damit, wie viel Geld man mit sinnloser Werbung generell aus dem Fenster wirft, ohne einen echten Mehrwert für den Kunden anzubieten.
Keinen Mehrheit gaben mir die Bannern von der gleichen Firma, die mir laufend die 3-4 letzten Stühle präsentierten, die ich mir zuvor schon angeschaut hatte. Hilft mir Wiederholung von immer Gleichem bei meiner Kaufentscheidung weiter? Vielleicht wollen sie mich ständig daran erinnern, dass ich Stühle brauche? Mensch, was ist mit euch los?
Es reicht ein bewusster Blick im Online-Einkaufs-Alltag, um Hindernisse zu erkennen. Wir stoßen regelmäßig auf solche Situationen, in denen wir etwas wollen, aber es uns nicht zur Verfügung gestellt wird. Und exakt da liegt die Kraft für neue Ideen und Innovationen, sprich Relevanz und Mehrwert.
Dazu habe ich mir ein Paar Gedanken gemacht. Hier Ansatzpunkte zu Stühle-Kaufen für E-commerce Werbebanner-Liebhaber
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Man kauft selten Stühle, ohne sich vorher einmal darauf zu setzen – Wo könnte ich die angeschauten Möbelstücke zum Ausprobieren in meiner Nähe finden? Sowas wäre genial. So kann die Zusammenarbeit mit regionalen Möbelhäusern für Alle zum Vorteil werden.
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Dekoratives Gesamtbild. Die Stühle sollten möglichst in einem angenehmen Gesamtbild mit den bereits im Raum befindlichen Möbelstücken arrangiert werden können: “Haben Sie einen Tisch? wie sieht er aus? welche sind seinen Maßen?”
Im Grunde sind das selbstverständliche Fragen. - Fragen, die sich ein Anbieter stellen sollte: Warum schaut er sich Stühle an? Warum hat er nicht gekauft? Warum gerade 4 Stühle? Hat er schon einen Tisch? Die Antwort könnte hier den entscheidenden Mehrwert für den Kunden bringen, außerdem die Wahrscheinlichkeit der Entstehung neuer Geschäftsmodelle, die im direkten Zusammenhang mit dem aktuellen stehen. Bei mir ging es beispielsweise um ein ganzes Wohnzimmer. Mit Teppich, Stühle, Tisch, Bilder, Stehlampe etc. Ein online Dekorationsberater würde mir weitaus mehr behilflich sein als sinnlose pochende Werbebanner, die mir immer nur zeigen, was ich bereits gesehen habe. Lächerlich….
Die Banner müssen die Kunden verstehen
Dieser Werbe-Müllhaufen entspricht der aktuellen Marketing- und Vertriebsmentalität. Dabei braucht es viel weniger Werbung, wenn man sich auf die richtigen Dinge konzentriert. Den von mir oben ersehnten Wunder-Laden muss man natürlich erst Mal im Internet finden. Und das hat mit Google zu tun. Allerdings, wenn man ansatzweise meine Vorschläge umsetzen würde, würde man sich weniger Tricks ausdenken müssen, um gefunden zu werden. Denn das wäre einfaches Generieren von Mehrwert. Ganz simple. Was gut ist, mögen wir, liken wir, teilen wir und KAUFEN wir. Ja! Wir wollen nicht nur alles umsonst bekommen sondern auch kaufen! Das weiß aber Google irgendwie immer besser.
Wie soll aber der Kolibri helfen?
Wir haben keine anderen Möglichkeiten als uns an den Informationsquellen, die wir heute haben, halbwegs zu orientieren. Vertrauen kann man diesen allerdings nicht mehr wirklich. Die Medienwelt ist heute ein konstanter Werbekrieg. Nichtdestotrotz soll der tropische Vogel uns Folgendes bringen: “Der Kolibri sucht nun nach Identität, Intention, Sinngehalt, Kontext, Assoziation und Beziehungen. Er blickt hinter die Fassade und konzentriert sich auf die inneren Werte einer Online-Präsenz.”
Wie man sowas algorithmisch zur Stande bringt, steht noch im Himmel, aber es hört sich zumindest strategisch ziemlich logisch an. Auf Basis meiner gemachten Erfahrungen, und im “vollsten” Vertrauen, dass sich da in der Tat was bewegt, habe ich den Verdacht, dass mit Hummingbird den Unternehmen ein neues Ei ins Nest gelegt wird. Wenn Unternehmen ihren sozialen Mehrwert nicht von alleine bringen, dann werden sie von Google “gezwungen” dies zu tun. Vielleicht fliege ich zu weit, aber es riecht stark danach.
Schließlich möchte Google Umsatz machen, und das können sie nur, wenn sie die besten Suchergebnisse für die Menschen da draußen bringen. Ich würde Unternehmen weiterhin raten das Internet nicht zu unterschätzen. Viel Glück!
Vernetzt Euch!
Dazu mit höchste Lesenswerte-Stufe: 21st Century economics: it’s more about value
( *) Zugegeben: Mit alle Rechten und Pflichten und Einfluss von Gunnar Sohn. ( :